Verfasser – Frank Thomsen (DHI Dänemark)

modellieren wird. © Wolfgang Kruck/Shutterstock.com
Am Ende des Jahres 2017 startete DHI ein Projekt für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Ziel des Projekts ist die Bestimmung der Anforderungen an das Seevogel-Monitoring für Offshore-Windfarmen in der Deutschen Nord- und Ostsee.Der Einfluss von Offshore-Windanlagen auf Seevögel ist ein sehr wichtiges Thema bei der Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP) der Windparks auf See. Dabei müssen Betreiber Seevögel im Planungsgebiet mittels Video in festgelegten Intervallen erfassen. Bislang wird der Untersuchungsrahmen nach Inbetriebnahme der Anlagen vom BSH zusammen mit dem Betreiber im Einzelfall geregelt und kann, je nach Projektgebiet, zwischen 3 und 5 Jahren umfassen. Die Unsicherheit über den genauen Planungsumfang erhöht die Risiken für die Betreiber, weil sie bei der Planung nicht genau wissen, in welcher Höhe Mittel für die Untersuchungen bereitgestellt werden müssen. Auf der anderen Seite trägt das BSH das Risiko, nicht immer genau zu wissen, ob der vereinbarte Untersuchungsrahmen statistisch abgesichert ist.
DHI hilft nun dem BSH, den genauen Untersuchungsrahmen für die Seevogelerfassungen in der Betriebsphase festzulegen. Zu diesem Zweck führen wir Habitatmodellierungen durch. Dabei werden Sichtungsdaten aus den Projekten mit Umweltfaktoren (z.B. Wasserströmungen, Tiden, Salzfronten) verschnitten, um diejenigen Faktoren zu identifizieren, die für die Tiere am wichtigsten sind. Mit Hilfe von Habitatmodellierungen können Gebiete, die für die Vögel wichtig sind, sehr effektiv identifiziert werden. Powertests können dann durchgeführt werden, um zu ermitteln, wie lange man Zählungen durchführen muss, um eine eventuelle Veränderung in den Bestandszahlen in diesen Gebieten statistisch abzusichern. Die Ergebnisse der Tests werden dann dazu genutzt, den projektspezifischen Untersuchungsrahmen zu bestimmen.
Die Ergebnisse der Studie sind für das BSH und die Betreiber wichtig, um die Unsicherheiten hinsichtlich der Umweltuntersuchungen in Offshore-Windfarm-Gebieten zu reduzieren.
Das Projekt DeMoBird startet im Dezember 2017 und wird gegen Ende 2018 fertiggestellt.