Stefan Leschka
Unsere Werkzeuge zur Berechnung von Öl-und Schadstoffausbreitungen
wurden umfangreich erweitert. Einen Großteil der Neuentwicklungen bildet das umfassend konfigurierbare
Template MIKE Oil Spill (OS).
– Komplexe Prozesse der Schadstoffausbreitung werden berechnet und bei der Rückverfolgung berücksichtigt.
– Beseitigungsmaßnahmen können abgebildet und geplant werden.
– Das Risiko bei Ölunfällen und deren Einfluss auf Habitate kann bewertet und für die Planung von marinen Schutzzonen eingesetzt werden.
Der Nutzer kann nun verschiedene Arten von unterseeischen Blowouts definieren (sog. „Far Field“-Quellen, Schadstofffahnen, „Jets“). Gelöstes Öl wird als flüchtig, halb-flüchtig oder schwer berücksichtigt. Änderungen von Masse und Volumen sowie der Durchmesser von Gasblasen werden explizit berechnet.
Eis wurde als aktive Komponente der Simulation implementiert. Es wirkt als Barriere, an der Öl haften und wieder frei werden kann. Unter der Wasseroberfläche kann Öl sich entlang der Eisoberfläche bewegen oder sich in Eindellungen sammeln. Außerdem werden Wettereinwirkungen im Falle einer Eisabdeckung modifiziert (z. B. Wellenbildung).
Zur Bekämpfung von Ölteppichen werden Zugabe und Dosierung von Dispersionsmitteln abgebildet.
Der Einsatz von Pumpen sowie Schleppgeschwindigkeiten von Ausrüstungen können simuliert werden. Die Effizienz eines Förderers mit Ausleger ist dabei abhängig von seiner Position, seiner Geschwindigkeit, von Wind, Wellen, der Ölviskosität, der Teppichdicke und dem Tageslicht. Das Modell bestimmt außerdem die Brennbarkeit des Öls, womit das Abbrennen von Öl als Schadensminimierungsmaßnahme simuliert werden kann. Dabei werden auch die Zusammensetzung, Dichte, die Bildung von Ruß und polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) berechnet.

MIKE OS bildet zusammen mit der Oil Spill/Particle Track Toolbox und ECO Lab eine leistungsstarke Plattform für komplexe zweidimensionale und dreidimensionale ökologische Modellierungen.